Biografie

Rita FrizzeraRita Frizzera ist in Trient als eindeutig schwarz-weißes Bündel auf die Welt gekommen.

Im Laufe der Zeit erwachen ihre Farben zum Leben, ihre Haare jedoch erweisen sich als ungewöhnlich hellblond und sind es auch bis heute noch geblieben.

Sprachlos und erstaunt beobachtet ihre Familie wie sie schon als Kind rastlos mit Pinsel, Schere, Papier und Farben im Experimentierrausch alle möglichen Kreativtechniken ausprobiert.

Einige Jahre später kommt es zur schicksalhaften Begegnung mit dem Material Stoff, ihre Genueser Mitbürger werden sich sehr wohl an diese Zeit erinnern können.

Rita zerschneidet die Stoffe in klitzekleine Teile, fügt sie dann geduldig wieder zusammen und lässt sich dabei von ihren eigenen Gedankengängen leiten.

“Das ist Patchwork,” verrät ihr jemand, “und zwar sehr crazy.”

“Oh ja, das ist mein Weg!” denkt sich Rita.

Und so stapeln sich in ihrem Zimmer nach und nach Schachteln und Kisten mit Baumwollstoffen, buntbedruckten Seidentextilien, Resten abgelegter Kleider, roten und blauen Stickereien und antiken Spitzen.

Sie vermischt geduldig und präzise alles zusammen unter der Nähmaschine, wobei ihre Fantasie keine Grenzen kennt.

Rita ist flexibel, das wissen wir, und schon bald verlässt sie die Trampelpfade der vorgegebenen Regeln, sie breitet ihre Flügel aus und näht Füllhörner, Körbe und Bäume voller farbenfroher Blumen und Früchte.

Ihre Quilts werden zunehmend eine Hymne an das Leben und ähneln immer mehr ihr selbst.

Auf dem ersten Blick mögen ihre Arbeiten ernsthaft und seriös erscheinen, betrachtet man sie jedoch genauer, erkennt man ihren zugrunde liegenden Humor, die Anspielungen auf ein Paradies auf Erden voller Übermut und Überflut. Das Ganze wird durch ein an Caravaggio erinnerndes Licht beleuchtet und enthüllt eine spielerische Sinnlichkeit.

Rita aus der Perspektive ihrer Freundin Nanna

Ein Dankeschön an Daniela, Grazia, Verena und alle Freunde und Freundinnen, die immer für mich da sind.

(Aus dem Italienischen von Klaudia Ladurner)